Meine Boxerfahrung

Das Boxen war ein grosser Bestandteil meines Lebens, da diese Sportart mir sehr geholfen hat in mehreren Aspekten und ich bis heute Eigenschaften habe, welche ich aus dem Boxtraining herausgezogen habe. Viele Leute denken an skrupellose Kämpfe mit einem hohen Aggressivitätsgrad, wenn sie an diese Sportart denken. Dies möchte ich widerlegen, da ich finde, Boxen wird von vielen missverstanden und ich möchte einen Blick hinter die Kulissen der Sportart zeigen.

Der Anfang

Amateur Kampf vom Boxclub Basel

Ich habe im Alter von elf Jahren angefangen zu boxen, welches ein sehr junges Alter ist für diese Sportart und es sogar in gewissen Regionen nicht erlaubt ist, so junge Mitglieder aufzunehmen. Ich kam zum Boxen, da ich dazumal ein Problem mit Übergewicht hatte und ich mich nicht wohlfühlte. Ich hatte lange überlegt, was für eine Sportart ich wählen konnte. Ich hätte einerseits Fussball wie die meisten Jungen in meinem Alter spielen können, was mir überhaupt nicht zusagte und ich schon zu Alt war um mit meinen Freunden mitzuhalten. Meine zweite Überlegung war es mit Basketball anzufangen, da ich in meiner Freizeit lieber Basketball spielte als Fussball. Diese Idee hat sich aber auch in Luft aufgelöst, da man in Basel eine gewisse Mindestgrösse brauchte um Basketball zu spielen, welche ich natürlich noch lange nicht erreichte. Nach langem Überlegen beschloss ich, dass ich eine Kampfsportart machen möchte, da ich lernen wollte wie ich mich Verteidigen konnte, aufgrund meiner kleinen Grösse war ich nicht besonders der Stärkste und somit auch nicht selbstbewusst. Also beschloss ich ein Probetraining bei dem Boxclub Basel zu machen und ich verliebte mich direkt in die Sportart und unterzeichnete mit meinem Vater noch am selben Tag das Anmeldeformular.

Reaktionen von Familien und Freunden

Kinderboxen

Meine beiden Eltern waren zwar sehr überrascht, dass ich eine Kampfsportart machen wollte und wollten sogar mir vom Boxen abraten, da sie dachten, dies sei eine Sportart mit einer hohen Verletzungsgefahr aber standen schlussendlich trotzdem hinter mir. Vor allem mein Vater fand mit der Zeit gefallen dran, da er es gut fand, dass ich nicht wie alle anderen Fussball spielte, sondern mich von der Masse abhebte. Eine grosse Überraschung war, dass meine Grossmutter dies extrem gut fand und mir daraufhin erzählte, dass mein Grossvater selber Boxer in den 70er und 80er war. Die eher nicht erfreuliche Seite waren vor allem Mitschüler und deren Eltern. Sie dachten, dass es schlechte Erziehung wäre, wenn man sein Kind kämpfen lässt und ich musste viel Vorurteile von anderen Mitschülern erleben.

Boxen über die Jahre

Gjergjaj zurück im Ring | NZZ
Links in Weisser Hose: Arnold Gjergjaj Rechts: Angelo Gallina

Im Boxclub Basel trainierte ich fünf Jahre und lernte die allgemeinen Regeln, Taktiken und brachte meinen Körper fit und ich war auch ziemlich gut im Kämpfen, da ich es auch mit grösseren und älteren Gegnern gut aufnehmen konnte. Zu dieser Zeit durfte ich von Angelo Gallina trainiert, welcher ein sehr bekannter Trainer im Boxen war. Meine Chancen auf eine Amateurkarriere standen sehr gut und ich trainierte oft, um dies zu erreichen. Dies nahm aber eine Wende als der Boxclub Basel keine neuen Mitglieder, in das Wettkampf Team aufnahm und sich Angelo Gallina nur noch diesem widmete. Danach empfand ich das Training nicht mehr als richtiges Training, sondern nur Fitness zudem auch noch Sparring Kämpfe und professionelle Trainer ausfielen. Nach einer gewissen Zeit machte es mir auch kein Spass mehr und ich hörte auf mit Boxen und machte eine Pause. Nach einem Jahr ohne Boxen vermisste ich es wieder, da ich immer noch den Traum hatte eine Amateurkarriere zu starten. Somit entschied ich mich wieder mit dem Boxen anzufangen, aber ich wollte definitiv den Club wechseln, da sich die Verhältnisse im Boxclub Basel nicht änderten. Ich startete bei Boxfit Pratteln mit Arnold Gjergjaj als Trainer, welcher Potenzial in mir sah und mich sogar zu der erwachsenen Gruppe hinzufügen wollte, mit der Bedingung, dass ich mich bei den anderen Beweise und bester der Gruppe werde. Leider konnte ich aufgrund meiner Pause nicht mithalten und fühlte mich unwohl gegen jüngere zu verlieren, woraufhin ich immer wieder das Training ausfallen liess, bis ich nicht mehr hinging. Als mein Abo abgelaufen ist, beschloss ich mit dem Boxen komplett aufzuhören und wechselte zum Kraftsport wo ich jetzt gerade bin. Ich fühle mich jetzt wohl aber vermisse das Boxen, da es trotzdem ein grosser Teil meines Lebens war und ich immer noch sehr interessiert bin.

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