Missstände im WM-Gastgeberland

Gewalt, Miss­hand­lung und Tod. All das steht an der Tages­ord­nung der Kata­ris. Sie sind tag­täg­lich umge­ben von Angst und Furcht. In unse­rem Bei­trag möch­ten wir Ihnen die­se Erfah­run­gen näher­brin­gen.

Katar ist ein ara­bi­sches Land und befin­det sich auf dem Kon­ti­nent Asi­en. Die Haupt­stadt ist Doha. Die Flä­che umfasst 11’571 km2 und wird von rund 2.921 Mil­lio­nen Men­schen bewohnt. Katar ist davon über­zeugt in einer Demo­kra­tie zu leben, jedoch ist dies nicht der Fall. In ihrer soge­nann­ten Demo­kra­tie herrscht ein König namens Tamim bin Hamad Al Tha­ni. Er allein ent­schei­det über die Gesetz­ge­bun­gen und über die poli­ti­schen Abläu­fe.

Die dies­jäh­ri­ge Welt­meis­ter­schaft 2022 fin­det in Katar statt. Für die­ses Ereig­nis sind meh­re­re neue Sta­di­en errich­tet wor­den. Wäh­rend des Baus waren die Men­schen unmög­li­chen Umstän­den aus­ge­setzt. Jeg­li­che Men­schen­rech­te wur­den ver­letzt. Mehr zu die­sem The­ma fin­den Sie im ZDF-Bei­trag.

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzeit/zdfzeit-geheimsache-katar-100.html

Es ist bekannt, dass in ara­bi­schen Län­dern Frau­en oft­mals unter­drückt, benach­tei­ligt und miss­han­delt wer­den. Immer wie­der kommt es zu Ver­ge­wal­ti­gun­gen und men­schen­ver­ach­ten­den Taten an Frau­en. Vor­ehe­li­cher Sex wird mit Geld­stra­fen, Haft und Peit­schen­hie­ben bestraft – auch bei Ver­ge­wal­ti­gun­gen wir dies so ver­gel­tet. Lei­den­s­trä­ge­rin­nen sind somit immer die Frau­en. Hin­zu kommt, dass Frau­en die Bewil­li­gung des Man­nes brau­chen, um sich in der Arbeits­welt zu eta­blie­ren. Hier Bei­spie­le von Frau­en, wel­che Zeu­gi­nen von die­sen Miss­stän­den sind:

  • Nadi­ne hat Endo­me­trio­se. Dies wur­de aller­dings erst  nach der Hei­rat fest­ge­stellt. Das Gesund­heits­per­so­nal ver­bie­tet Unter­su­chun­gen, wie zum Bei­spiel vagi­na­len Ultra­schall, vor einer Ehe.
  • Nay­la woll­te einen Job im Bil­dungs­mi­nis­te­ri­um haben. Um die­sen zu erhal­ten muss­te sie den Aus­weis ihres Vaters und sei­ne Ein­ver­ständ­nis­er­klä­rung bei­le­gen.

Unten­ste­hend fin­den Sie ein Video, wel­ches wei­te­re Miss­stän­de der Posi­ti­on der Frau in der Gesell­schaft auf­zeigt.

“It’s a dama­ge in the mind”. So beschreibt der WM-Bot­schaf­ter die LGBTQ+ Gemein­schaft und zeigt somit ein wei­te­res Pro­blem in Katar auf. Die LGBTQ+ Gemein­schaft wird in Katar nicht akzep­tiert, ihnen droht sogar die Todes­stra­fe (Stei­ni­gung). Für die WM sind alle Men­schen mit jeder sexu­el­len Ori­en­tie­rung will­kom­men, jedoch darf es nicht aus­ge­lebt wer­den. Gros­se Dis­kus­sio­nen gab es rund­um die Cap­ta­ins­bin­de mit wel­cher die Kapi­tä­ne der ein­zel­nen Natio­nen auf­lau­fen woll­ten. Dar­auf waren die Regen­bo­gen­far­ben zu sehen. Vor WM-Start ver­bot die FIFA das Tra­gen die­ser Bin­de und droh­te mit Sank­tio­nen für die Kapi­tä­ne. Wei­te­re Infos fin­den Sie unter dem fol­gen­den Link:

https://www.derstandard.de/story/2000140847541/lgbtqi-rechte-in-katar-ich-dachte-ich-muesste-sterben

Auch beim The­ma Glau­ben sind die Men­schen in Katar sehr radi­kal. Glau­bens­frei­heit ist ein Fremd­wort. Für sie gibt es nur den Islam und jeg­li­che wei­te­ren Reli­gio­nen wer­den abge­lehnt. Ein ande­rer Glau­be kann zu Ver­fol­gun­gen und Gefäng­nis füh­ren.

Seit 2017 ver­bes­sern sich die Arbeits­be­din­gun­gen in Katar. Aller­dings nur auf Papier, im ech­ten Leben sind die Umstän­de nach wie vor man­gel­haft. Die Bezah­lun­gen erfol­gen zu spät bis gar nicht. Die Rei­se­mög­lich­kei­ten der Arbei­ten­den wer­den unter­bun­den, indem ihnen der Rei­se­pass ent­zo­gen wird. Ruhe­ta­ge gibt es für die meis­ten Arbeit­neh­men­den nicht. Seit­dem Erbau der WM-Sta­di­en errei­chen uns täg­lich Berich­te mit unzäh­li­gen Todes­fäl­len auf den Bau­stel­len. Vie­le Gast­ar­bei­ter aus Län­dern wie Indi­en, Ban­gla­desch und Paki­stan wur­den aus­ge­beu­tet und erhiel­ten nie ihren Lohn.

Im pri­va­ten Sicher­heits­sek­tor, sowie in Pri­vat­haus­hal­ten, wo der Gross­teil aus arbei­ten­den Frau­en besteht, gibt es noch viel Zwangs­ar­beit und ande­re For­men der Aus­beu­tung.

Seit 2017 hat sich zwar auf Papier viel ins Posi­ti­ve ver­än­dert, jedoch schei­ter­te es bei der Umset­zung. Wir hof­fen Sie sehen die WM nun mit ande­ren Augen.

Wir habe eine klei­ne Umfra­ge gestar­tet, um zu erfah­ren wie vie­le Men­schen die WM in unse­rem Umkreis boy­kot­tie­ren. Unten fin­den Sie die Ergeb­nis­se.

https://www.umfrageonline.ch/results/1488775/gyacng4krkdihkhqbqzg7afs1ol79phb

Unse­re ver­wen­de­ten Quel­len:

Geschrie­ben von: Lore­na & Luca

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